Hospizbewegung

Die Hospiz-Bewegung


Geschichte der Hospizbewegung

Cicely Saunders gründete 1967 das St. Christopher‘s Hospice in London und wurde so zur Initiatorin der modernen Hospizidee und Palliativmedizin.

Wichtige zusätzliche Impulse erhielt die Hospizbewegung durch die amerikanisch-schweizerische Ärztin Elisabeth Kübler-Ross, die durch ihr Buch „Interviews mit den Sterbenden“ zur Enttabuisierung des Sterbens beitrug.

In Deutschland eröffnete 1983 die erste Palliativstation an der Universität Köln, 1985 wurde in München der ambulante Christophorus Hospizverein gegründet und 1986 folgte dann die Eröffnung des ersten stationären Hospizes in Aachen.

1991 wurde der Bayerische Hospizverband e.V. (BHV, heute BHPV) als Dachverband der Hospizbewegung in Bayern gegründet, in dem ein Großteil der bayerischen Hospizvereine organisiert ist.

Der BHPV kooperiert eng mit der Bayerischen Stiftung Hospiz und ist Mitglied im Dachverband, dem DHPV, der bundesweit die Interessen aller Hospizvereine vertritt und 2007 aus der Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz (BAG Hospiz) hervorgegangen ist.

Heute gibt es in Bayern mehr als 200 ambulante Hospizvereine, 18 stationäre Hospize und vier Hospizakademien.

Getragen wird die Hospizarbeit durch das gleichberechtigte Zusammenwirken helfender Berufsgruppen und geschulter ehrenamtlicher Begleiterinnen und Begleiter, die sich gegenseitig sowohl fachlich als auch emotional unterstützen.

Hospizbegleitung

Hospizdienste verstehen sich als Ergänzung und Partner des herkömmlichen Gesundheitswesens. Sie arbeiten überparteilich und überkonfessionell.


Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ehrenamtlich wie hauptamtlich, unterliegen der Schweigepflicht.

Die Einsätze der Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter richten sich nach den Bedürfnissen der Betroffenen und den jeweiligen Möglichkeiten. Ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter zeigen, dass schwerkranke, sterbende Menschen und deren soziales Umfeld Teil unserer Gesellschaft sind. Durch ihr Engagement leisten sie einen unverzichtbaren Beitrag am Gemeinwesen.

Die Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter arbeiten sowohl im ambulanten Bereich zu Hause und in Seniorenwohnheimen als auch in stationären Einrichtungen wie Krankenhäusern und den verschiedensten Pflegeeinrichtungen.

Hospizbegleitung respektiert und achtet Individualität, Kultur, Sprache, Religion und soziales Umfeld der Betroffenen. Es entstehen weder Kosten für die Beratung und Betreuung durch einen Hospizdienst noch für die ehrenamtliche Begleitung.

Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter kommen aus den unterschiedlichsten sozialen Bereichen, aus den verschiedensten Berufen; die Altersspanne reicht von jung bis hochbetagt, sie stehen mitten im aktiven Berufsleben oder sind bereits im Ruhestand. Sie arbeiten unentgeltlich und bereiten sich sorgfältig auf ihre Tätigkeit vor.

Wie kann Hospizbegleitung unterstützen?

„Die Hospizbegleitung geht nicht voran, sie geht mit“.


Zusammen finden wir heraus, welche Hilfe die beste Unterstützung ist.
Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter ersetzen weder Pflege- noch Hauswirtschaftskräfte.

Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter

  • stehen den Betroffenen zur Seite,
  • entlasten und unterstützen Angehörige,
  • stehen als Gesprächspartnerinnen und -partner zur Verfügung,
  • begleiten beim Spaziergang, Arztbesuch, Einkaufen,
  • lesen vor, hören zu,
  • helfen bei alltagspraktischen Dingen,
  • sind einfach da und haben Zeit,
  • halten mit aus.